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Betriebsanleitung und Ersatzteilliste für pneumatische Membranstellantriebe - Typenblatt 1200.1201 E



1. Besonders zu beachten:

1.1 Das am Stellantrieb befindliche Typenschild enthält die Angaben für den Antrieb und für das Ventil.

1.2 Bei Bestellung von Ersatzteilen ist immer die Apparatenummer und die Kundennummer (K-Nr.) vom Typenschild anzugeben.

1.3 Bei Umbau des Antriebes und bei geänderten Betriebsbedingungen, die auch das Ventil betreffen, ist das Typenschild zu überprüfen, ggf. geändertes Typenschild anfordern.

1.4 Bei Betriebsstörungen oder nach Austausch von Ersatzteilen ist zu beachten, dass der Membrandeckel (28) an der Membrane und der O-Ring (26) dicht sind, sowie dass Hub und Federvorspannung richtig eingestellt sind.

1.5 Die Membrane und die Dichtung können Temperaturen von -30° C bis +100° C ausgesetzt werden. Mit Rücksicht auf die Lebensdauer empfehlen wir bei hohen Temperaturen einen Wärmeschutz vorzusehen, bei tiefen Temperaturen unter -10° C auf trockene Luft zu achten.

1.6 Die Einbaulage ist senkrecht oberhalb der Armatur. Bei einer anderen Einbaulage erbitten wir Ihre Rücksprache mit uns.


2. Aufbau und Umkehrbarkeit des Antriebes

Der pneumatische Membranstellantrieb ist so konstruiert, dass er jederzeit ohne Zusatzteile mit einigen Montagehandgriffen umgekehrt werden kann, d.h. das Ventil kann jederzeit von einem Öffnungs- in ein Schließventil bzw. umgekehrt umgewandelt werden. Membrangehäuse (28) mit dem Federgehäuse (46) werden einfach in umgedrehter Weise zwischen der unten verbleibenden Laterne (55) und der oben verbleibenden Haube (22) montiert.

Ist die Druckkammer oben, so bewirkt steigender Signaldruck einen Schub der Antriebsspindel nach unten.

Ist die Druckkammer unten, dann bewirkt steigender Signaldruck Zug der Antriebsspindel nach oben.

Die Handverstellungen sind jeweils nur für eine Wirkungsweise speziell ausgelegt. Für den Umbau einer Handverstellung "Druckkammer oben" , in eine Handverstellung "Druckkammer unten" werden die Einzelteile 7, 8, 9, 10, 15, 16 und 17 erforderlich. Für den umgekehrten Umbau in eine Handverstellung für "Druckkammer oben", werden die Einzelteile 4, 5, 11, 13, 14 und 18 erforderlich.


3. Montage

3.1 Stellsignalanschluss

Der Membrandeckel (28) hat einen Anschluss G ¼" für die Antriebsgrößen UIII und UV. Die Zuleitung sollte mindestens mit einem Rohr mit Innendurchmesser 6 mm verlegt sein ( 8 x 1 mm ).

3.2 Montage von Zusatzgeräten

Der Antrieb hat sehr vielseitige Anbaumöglichkeiten für Zusatzgeräte wie Stellungsregler, Fernsender, Endschalter, Grenzrelais oder Feld-Messwerkregler. Am Federgehäuse (46) befindet sich je eine Anschraubfläche vorne und hinten mit Befestigungsgewinden M 8 und einem Abstandsmaß von 57 mm. Die Laterne ist in Anlehnung an die Namur-Richtlinie konstruiert und ermöglicht den Anbau auch dort mit Befestigungsgewinde M 8.

3.3 Handverstellung

Die Handverstellung ist ein separater Baustein, der jederzeit nachträglich nicht nur an diesen Stellantrieb angebaut werden kann.

Bei Luftausfall im Notfall Handradsicherung (6) aus unterer Bohrung der Handradspindel (11/17) entfernen und in Bohrung am oberen Handradspindelende (11/17) stecken.

Drückende Handradverstellung:
(Ventil bei Luftausfall geöffnet)
Zum Schließen des Ventils Handrad (3) im Uhrzeigersinn drehen.

Ziehende Handverstellung:
(Ventil bei Luftausfall geschlossen)

Zum Öffnen des Ventils Handrad (3) im Uhrzeigersinn drehen.

Achtung: Vor Übergang auf Automatic Handrad (3) in obere Position drehen und Handradsicherung (6) wieder in untere Bohrung stecken.

3.4 Wird der Stellantrieb über Hebel und Gestänge arbeiten, so soll er starr montiert sein. Die Gestänge sollten größte Steifheit haben und ihre Gelenk- und Drehpunkte mittig zum Stellantrieb liegen. Bei mittlerem Hub soll das Gestänge einen rechten Winkel sowohl mit dem Antrieb, als auch mit dem Stellglied bilden, um günstigste Kraftübertragung zu haben.


4. Hubeinstellung

Ist kein Ventil an den Stellantrieb gekoppelt, so ist der Hubanzeiger (53) bei druckentlastetem Antrieb so weit auf den Gewindezapfen der Spindel (37) zu schrauben, dass er ca. 1 mm über das Hubmarkenende des Hubschildes (54) zeigt. Der Hubanzeiger kann gedreht werden, wenn die Klemmschrauben (52) gelöst werden.

Soll der Antrieb bzw. das Ventil im Hub bewusst begrenzt werden, so können entsprechende Zusatzteile angefordert werden für eine Hubbegrenzung.


5. Einstellung der Federvorspannung

Die Feder ist in Ihrer Vorspannung nachstellbar; dies ist erforderlich, um unterschiedliche Betriebsbedingungen im Ventil an die verfügbaren Stellsignalbereiche anzupassen.

Man gibt einen so hohen Stelldruck auf den Antrieb, dass die Spindel sich von ihrer Endlage abhebt. Liegt dieser erforderliche Stelldruck zum Start der Hubbewegung über oder unter dem gewünschten Startsignal (z.B. 0,2 bar), so korrigiert man entsprechend an der Federspannschraube (42) bis Startsignal und Hubbeginn übereinstimmen. Rechtsdrehung bedeutet erhöhen, Linksdrehung absenken der Federspannkraft.


6. Ersatzteilbedarf

Der Antrieb ist weitgehend wartungsfrei und die Membrane hat eine lange Lebensdauer. Wir empfehlen die nachfolgenden Ersatzteile bereit zu halten.

Pos. Nr.               Benennung
32                         Membrane
25, 47                  Gleitbuchse
26, 41                  O-Ring
38                         Stellfeder


7. Ersatzteilaustausch

Der nachfolgende Montageplan zeigt den Montageablauf für die zwei Antriebsanordnungen "Ö" und "S" und für die unterschiedlichen Ersatzteile. Die Montage ist schrittweise in der dort aufgeführten nummerischen Reihenfolge 1, 2, 3 usw. vorzunehmen. Der Antrieb ist mit enormen Kräften ausgelegt. Das gilt auch für die Feder, insbesondere die verstärkte Feder. Nicht in allen Fällen kann durch die Spannschraube (42) die Feder voll entlastet werden.

Es gilt daher: Achtung ! Montagehilfe benutzen !

Nähere Einzelheiten siehe "Hinweise für die Benutzung der Montagehilfen".


8. Ersatzteilliste

Ersatzteilliste pneumatische Membranstellantriebe Typenblatt 1200.1201 E

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technische Zeichnung mit Teile-Nummerierung für pneumatische Membranstellantriebe Typenblatt 1200.1201 E

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Montage-Plan für pneumatische Membranstellantriebe - Typenblatt 1200.1201 E

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Achtung:

Bei Montage des Membranantriebes besonders zu beachten!

1. Vor dem Anziehen der Schrauben (34) Membrandeckel (28) und Federgehäuse (46) so ausrichten, dass beide Teile zentrisch zueinander montiert werden.

2. Die Kennzahlen der beiden Hubanzeigerhälften (53) müssen übereinstimmen. (Verwechslungsgefahr bei Demontage mehrerer Hubanzeiger gleichzeitig).



Hinweise für die Benutzung der Montagehilfen

Bitte benutzen Sie diese Montagehilfen bei
a)  Antrieben mit verstärkter Feder
b)  allen Antrieben, wo Sie die Feder durch die Spannschraube (42) nicht entlasten.

Die Montagehilfen bestehen aus überlangen Sechskantschrauben der Qualität 8.8 und langen Sechskantmutter-Hülsen.


Montagefolge:

1.  Zunächst nur 2 bis 4 Schrauben (34) gleichmäßig auf den Umfang verteilt herausschrauben. Siehe untenstehende Abbildung.

2.  Die überlangen Sechskantschrauben in die 2 bis 4 frei gewordenen Durchgangslöcher stecken und die Sechskantmutter-Hülsen auf diese aufschrauben.

3.  Alle weiteren Schrauben (34) lösen und entfernen, so dass die Verbindung nur noch durch die Montagehilfen gehalten wird.

4.  Sechskantmutter-Hülsen langsam und gleichmäßig bei allen 2 bis 4 Montagehilfen lösen, so dass die beiden Gehäusehälften (46 und 28) auseinandergehen und die Vorspannung der Feder nachlässt.

Der Antrieb kann jetzt weiter demontiert und die Ersatzteile ausgetauscht werden. Der Zusammenbau erfolgt wieder entsprechend der obigen Montagefolge.

Wichtig: Auf die Montagehilfen kann nur in einigen Fällen verzichtet werden, wenn  nicht die Feder auszutauschen ist, und die Druckkammer oben liegt. Ein Herausschleudern der Spindel (37) mit dem Membranteller (33) wird dann dadurch verhindert, dass

a) der Hubanzeiger (53) auf der Spindel (37) fest aufgeklemmt ist und dieser sich gegen die Spannschraube (42) anlegen kann.

b) die Spindel (37) und die Ventilspindel mittels Hubanzeiger (53) gekuppelt bleiben, so dass der Ventilkegel zum oberen Anschlag kommt.



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