Fachlexikon

Kompaktes Wissen über Industriearmaturen

Die Vermittlung von Wissen ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir möchten unseren Kunden, Lernenden, Studenten und nicht zuletzt Schülern ein Medium zur Erweiterung ihres Wissens anbieten.

Diesen Anspruch haben wir in einer strategischen Partnerschaft zur Vermittlung von Wissen zusammen mit unserem Medienpartner, der Vulkan Verlag GmbH, umgesetzt.

Nutzen Sie unser Fachlexikon, um ein gemeinsames Verständnis von technischen Grundlagen oder Feinheiten im Bereich der Industriearmaturen zu entwickeln.

Wir stellen Ihnen unser erarbeitetes und niedergeschriebenes Wissen zur Verbesserung und Festigung unserer Kundenbeziehungen und zur Unterstützung der heranwachsenden Generation von Auszubildenden, Technikern und Ingenieuren zur Verfügung.

Ihr Wissen ist unser Potenzial des gemeinsamen Erfolges.

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BegriffBeschreibung
DrehkegelventilDas Drehkegelventil ist eine Regelarmatur. Von der Bauart her handelt es sich um einen modifizierten Kugelhahn. Der Stellkörper, die Kugel, ist lediglich als Kugelabschnitt ausgeführt und gegebenenfalls mit zusätzlich exzentrischer Lage der Drehachse, quasi eine doppelexzentrische Klappe mit außerhalb des Durchströmungsquerschnittes liegenden Dreharmen.
Durch zusätzliche Anbauten an den Kugelabschnitt oder die Dreharme ist eine Kennlinienanpassung oder auch eine Strömungsstabilisierung möglich.
Vorteilhaft sind die erreichbaren großen Kvs-Werte, die geringen Stellkraft sowie die Molchbarkeit der Armatur; nachteilig wirken sich gegebenenfalls das destabilisierende große Ablösegebiet und die größere Kavitationsgefahr aus.

Bild: Drehkegelventil

Drehkegelventil

DrehmomentÜber eine Welle zu übertragende Kraft, die zur Betätigung der Armatur erforderlich ist. Die Angabe des Drehmoments einer Armatur ist unerlässlich zur Auslegung eines Antriebes. Die Welle muss so dimensioniert sein, dass sie das benötigte Drehmoment zuzüglich einer Sicherheit übertragen kann, ohne hierbei Schaden zu nehmen. Einheit ist Nm (Newton x Meter)
Drehmoment bei blockiertem RotorDas mögliche Abtriebsmoment eines elektrischen Stellantriebes bei Stillstand und bei Nennspannung und (falls anwendbar) Nenn-Frequenz; der Drehmomentbegrenzer ist nicht aktiv.
Drehmoment, eingestelltesDer Drehmomentwert eines elektrischen Stellantriebs, bei dem der Drehmomentbegrenzer aktiviert wird.
Drehmoment/ Schubkraft für Auswahl des StellantriebsMaximal erforderliches Drehmoment/Schubkraft um die Armaturenspindel zu bewegen, das für die Auswahl des Stellantriebs unter Berücksichtigung aller definierten Betriebsbedingungen zu Grunde gelegt wird. Es berücksichtigt die Reibungskräfte und die Kräfte zum Fahren in und Ausfahren von den Endlagen. Falls angegeben, berücksichtigt es auch den Sicherheitsfaktor.
DrehmomentbegrenzerSie dienen der Antriebsabschaltung bei Überschreitung eines vorgegebenen Drehmomentes, was gegebenenfalls für jede Drehrichtung gesondert einstellbar sein muss. Zumeist kommen sie in Kopplung mit einem Wegbegrenzer zum Einsatz und nehmen so eine Sicherheitsfunktion bei Ausfall des Wegbegrenzers wahr.
Der Drehmomentbegrenzer ist ein Drehmoment-Mess-System, das im elektrischen Antrieb eingebaut ist und erlaubt, den Motor abzuschalten, wenn ein eingestelltes Drehmoment erreicht wird.
Dreiwege-KugelhahnNeben der Standardausführung gibt es → Kugelhähne als Dreiwege-Armatur. Dreiwege-Kugelhähne werden mit L- oder T-Bohrung zum Verteilen und Mischen eingesetzt.

Bild: Dreiwege-Kugelhahn in Flanschausführung aus Stahl und aus Kunststoff

Dreiwege-Kugelhahn in Flanschausführung aus Stahl und aus Kunststoff

DrosselansatzBeim Absperrkörper in Scheibenausführung (Flachsitz) von Absperrventilen kann ein kurzer, kegelförmiger Ansatz eingesetzt werden. Er dient der Verbesserung des Öffnungs- und Schließverhaltens, somit auch der Minderung der Druckstoßgefahr.
Als Regelventil eignet sich eine solche Ausführung auf Grund der ungünstigen Durchflusskennlinie und der für Zwischenstellungen ungeeigneten losen Verbindung zwischen Spindel und Absperrkörper bei den Absperrventilen nicht.
DrosselkegelEs ist der Stellkörper bei Regelventilen. Durch seine Profilierung und damit hubabhängige Freigabe der Durchströmfläche wird die Einhaltung vorgegebener Durchflusskennlinien möglich.
In der Ausführung als profilierter Kegel (Parabolkegel), geschlitzter Kolben (Schlitzkegel oder V-Port-Kegel) oder gelochter Hohlzylinder (Lochkegel) dominiert diese Form bei den Stell- und Regelventilen.
Für die Drosselung großer Druckdifferenzen kommt er auch zur Vermeidung von Kavitation und zur Lärmminderung als Mehrstufenkegel zum Einsatz.
Drosselkörper, mehrstufig Aufgliederung des Parabolkegels eines Regelventils in mehrere in Reihe geschaltete engste Querschnitte an einem Stellkörper. Auch gegeben bei der Ausführung des Stellkörpers in Form mehrerer in Reihe durchströmter gelochter Hohlzylinder.
Im übertragenen Sinn auch zutreffend für in Reihe angeordnete starre koaxiale Lochkörper nach der eigentlichen Drosselgarnitur (Sitz-Kegel).
Zur Anwendung kommend für die Drosselung großer Druckdifferenzen bei Regelventilen:
–    vor allem bei Flüssigkeiten, um die Kavitationsgefahr zu minimieren;
–    auch bei Gasen, um die Geräuschentwicklung zu reduzieren.

Bild: Dreistufiger Drosselkörper

Dreistufiger Drosselkörper

Drosselung, DrosselfaktorDie Wirkung von Stellarmaturen auf den Durchfluss von Anlagen beruht fast ausschließlich auf der Umwandlung von potentieller bzw. kinetischer Energie in Wärme.
Bei Flüssigkeiten entspricht dies dem Druckverlust ∆rn.
Bei Gasen ist neben der Druckänderung die Dichteänderung zu beachten. In guter Näherung liegt eine adiabate Zustandsänderung vor.
Bei kleinen Geschwindigkeiten (Ma < 0,3) kann dafür näherungsweise auch das Druckverhältnis p2/p1 herangezogen werden.
DruckentlastungKonstruktive Maßnahme zur Vermeidung von unkontrolliertem Druckaufbau im Inneren der Armatur. In der Armatur eingeschlossenes Medium kann sich bei Erwärmung ausdehnen und diesen Druckanstieg verursachen. Eine druckseitig angebrachte Zusatzbohrung im Abschlusskörper ermöglicht den Druckausgleich mit dem Rohrleitungssystem.
DruckgeräterichtlinieDie EG-Druckgeräterichtlinie (Richtlinie 97/23/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. Mai 1997 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten über Druckgeräte) regelt die Ausrüstung und konstruktive Ausle-gung von Druckgeräten. Sie ist die Grundlage für die Kennzeichnung mit einem CE-Zeichen bei Druckbehältern und Ausrüstungsteilen.
→ PED
DruckmindererÄltere Bezeichnung für eine Armatur, die selbsttätig, also ohne Hilfsenergie, den Nachdruck unabhängig vom Vordruck konstant hält.
Dieser Nachdruckregler drosselt also einen variablen Vordruck p1 auf einen vorgegebenen Nachdruck p2 bzw. hält unabhängig von der Entnahme im Nachdrucksystem den Druck p2 konstant.
Eine solche Regelarmatur kommt zum Beispiel zum Einsatz bei der Versorgung von Zwischendampfschienen aus Dampfsystemen höheren Druckes oder als Druckminderventil an Gasflaschen.
druckrichtungs- abhängige Armatur Armaturen mit zum Beispiel einer Druckentlastungsbohrung sind in der Regel nur in einer Flussrichtung zu betreiben. Der Betrieb entgegen der Durchflussrichtung kann eine Undichtheit im Durchgang zur Folge haben.
Druckrückgewinn -Faktor Regel- bzw. Stellarmaturen wandeln potentielle Druckenergie über kinetische Energie in Wärme um. Die durch die Flächeneinschnürung bewirkte hohe kinetische Energie wird jedoch zum Teil wieder in Druckenergie zurückverwandelt; in der Armatur kommt es somit zu einem Unterdruck gegenüber dem Austrittsdruck.
Der Faktor für den Druckrückgewinn FL in der Form



mit pvc:    minimaler Druck in der Armatur
                  (vena contracta – Druck)
kennzeichnet den Druckrückgewinn (p2 – pvc).
Mit diesem Kennwert kann eine gegebenenfalls vorliegende Kavitationsgefahr (pD > pvc) ermittelt werden.
Bei Gasen wird er zur Bestimmung der früher als nach dem Gegendruck anzunehmenden, eintretenden Durchflussbegrenzung herangezogen.
DruckschalterSchalter, der ab einem bestimmten Druck einen Schaltvorgang auslöst. Auch Schalter, der zum Auslösen des Schaltvorgangs durch Drücken betätigt werden muss.
DruckstoßEin Druckstoß, im Allgemeinen als Druckschwingung auftretend, somit sowohl Überdruck- als auch Unterdruckbeanspruchung umfassend, tritt bei schnellen Zustandsänderungen flüssigkeitsdurchströmter Systeme auf.
Zur Druckbegrenzung bieten sich eine Reihe von Maßnahmekomplexen an. Zu nennen sind Maßnahmen zur Verringerung der Geschwindigkeitsänderung, zur Reduzierung der Reflexionszeit oder auch zur Verkleinerung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Druckwellen.
Bei der Bewertung ist das Zeitverhalten der gesamten Anlage zu beachten, zum Beispiel also auch der Auslaufvorgang von Pumpen.
Bei Nichtbeachtung können Festigkeits- und/oder Stabilitätsüberschreitungen, unzulässige Schwingungsanregungen der Armatur und/oder des Rohrleitungssystems, gegebenenfalls auch Kavitationserscheinungen auftreten.
Druckverhältnis, kritischesBei Gasen stellt sich beim Erreichen des sogenannten kritischen Zustandes, und damit: Strömungsgeschwindigkeit w ist gleich der Schallgeschwindigkeit a, die größte Stromdichte r•w ein. Eine weitere Durchflusssteigerung durch den engsten Querschnitt in der Armatur (vena contracta) ist dann nicht mehr möglich; es tritt eine Durchflussbegrenzung ein.
Druckverlust Die Durchströmung einer Armatur ist mit einer Minderung der nutzbaren Energie des durchströmenden Mediums verbunden.
Bei Absperrarmaturen in Offenstellung sollte dieser Energieverlust minimal sein. Bei Regel- bzw. Stellarmaturen, die im Allgemeinen mittels Drosselung wirksam sind, ist ein solcher Energieverlust gewollt.
Der Energieverlust stellt sich bei Flüssigkeiten unmittelbar als Druckverlust ∆pv = (p1 – p2) dar (exakt bei d1 = d2). Die Vorschriften zur Erfassung von p1 und p2 sind allerdings unterschiedlich:
–    Druckabfall unmittelbar über die Armatur (DIN EN 1267),
–    Druckabfall von 2•d vor bis 6•d nach der Armatur (DIN EN 60534).
Bei Gasen sollte besser von Druckabfall gesprochen werden: Druckunterschied bedingt durch Verlust und Beschleunigung. Der Energieverlust ist in diesem Fall durch den Drosselfaktor anzugeben, näherungsweise ist dies das Druckverhältnis p2/p1.

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