Fachlexikon

Kompaktes Wissen über Industriearmaturen

Die Vermittlung von Wissen ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir möchten unseren Kunden, Lernenden, Studenten und nicht zuletzt Schülern ein Medium zur Erweiterung ihres Wissens anbieten.

Diesen Anspruch haben wir in einer strategischen Partnerschaft zur Vermittlung von Wissen zusammen mit unserem Medienpartner, der Vulkan Verlag GmbH, umgesetzt.

Nutzen Sie unser Fachlexikon, um ein gemeinsames Verständnis von technischen Grundlagen oder Feinheiten im Bereich der Industriearmaturen zu entwickeln.

Wir stellen Ihnen unser erarbeitetes und niedergeschriebenes Wissen zur Verbesserung und Festigung unserer Kundenbeziehungen und zur Unterstützung der heranwachsenden Generation von Auszubildenden, Technikern und Ingenieuren zur Verfügung.

Ihr Wissen ist unser Potenzial des gemeinsamen Erfolges.

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BegriffBeschreibung
SauerstoffarmaturBei einem Sauerstoffgehalt des Strömungsmediums von über 23 Volumenprozent sind speziell dafür geeignete Armaturen einzusetzen.
Besondere Anforderungen sind an den Werkstoffeinsatz zu stellen:
–    metallische Werkstoffe: korrosionsbeständig, rost- und zunderfrei;
–    Packungen, Dichtungen, Gleitmittel: ohne organische Bestandteile;
–    ohne Anstrich;
daneben betrifft dies auch:
–    Antriebe: geeignete Steuerfluide, kein direkter elektrischer Antrieb;
–    Konstruktion: gratfreie Ausführung der Medien berührenden Teile.
SchalldämmungStell-, Regel- und Sicherheitsarmaturen produzieren bei der Drosselung gegebenenfalls erhebliche Schallleistungen, ein Teil der umzusetzenden (strömungs-) mechanischen Energie wird in Schall umgesetzt
(bis 10-4 Pmech, Schalldruckpegel bis 140 dB).
Der Schalldämmung kommt somit bei Armaturen mit beträchtlicher Energieumset-zung eine besondere Bedeutung zu. Man unterscheidet dabei zwischen:
Primärmaßnahmen (Minderung um bis zu 20 (...40) dB):
–    Einflussnahme auf die Strömungsverhältnisse bzw. die Art der Druckab-senkung, wie u. a. durch Mehrstufendrosselung, Labyrinthdrosselung;
und Sekundärmaßnahmen (Minderung um bis zu 20 (...40) dB):
–    Anordnung zusätzlicher Baukörper, wie Einkapselung, Umhausung, Schall-dämpfer gegen Strahllärm.
s. auch EN ISO 3822, IEC 534-8
SchauglasEinbindung einer optisch transparenten Scheibe in die Rohrleitung zur Beobachtung einer gegebenenfalls vorliegenden Zweiphasensituation (flüssig – gasförmig), zum Beispiel einer Luftansammlung an Hochpunkten.
SchieberArmatur, bei der die Abschlusskörperbewegung geradlinig ist und im Abschlussbereich quer zur Strömungsrichtung erfolgt.
Schieber sind ausgesprochene Absperrarmaturen (Sonderkonstruktionen werden auch zum Regelen des Durchsatzes angeboten).
Variationen sind gegeben hinsichtlich
–    der Gestaltung des Absperrkörpers:
    •    Platte:    Einplattenschieber
            Leitrohrschieber
    •    Keil (starr oder elastisch):
            Keilschieber
    •    Doppelplatte:    Doppelplattenschieber
    Keilplattenschieber
–    der Spindelzuordnung: innenliegendes Spindelgewinde, nichtsteigend (beim Keilschieber), außenliegendes Spindelgewinde:
    steigend, nicht drehend
    steigend, drehend
–    der Gehäuseform (druckabhängig):
    •    Flachschieber
    •    Ovalschieber
    •    Rundschieber

Bild: Absperrschieber für den Einsatz in der Energietechnik

Absperrschieber für den Einsatz in der Energietechnik

Schlauchventil→ Quetschventil
SchließkraftKraft, die zum Betätigen des Absperrkörpers erforderlich ist und vom Antrieb aufgebracht werden muss.
Neben der Verschiebekraft ist gegebenenfalls zusätzlich der für die Gewährleistung der Dichtheit notwendige Kraftanteil zu berücksichtigen, Æ Kraft, Kennlinie, Æ Dichtkraft.
SchmutzfängerDer Schmutzfänger ist eine Schutzarmatur vor schmutzempfindlichen Geräten wie Messeinrichtungen, Pumpen oder anderen Armaturen in Rohrleitungen aller Art.

Bild: Schmutzfänger

Schmutzfänger

SchnellschlussventilVentile, die Schaltzeiten in einer Größe von weniger als 1 Sekunde aufweisen und der Unterbindung von Folgeschäden dienen (Brand, Rohrbruch, unzulässige Druckhöhe).
Mit ihren kurzen Hüben sind dafür Geradsitzventile besonders geeignet.
Die angepasste Antriebszuordnung ist Voraussetzung; in Frage kommen Magnetventile, Ventile mit entsprechendem Federkrafteinsatz, jedoch auch Eigenme-dium gesteuerte Ventile (Auslösung durch Steuerventile bei einer Arbeitsweise nach dem Belastungs- oder auch Entlastungsprinzip – hier im Hinblick auf den Schließvorgang).
SchubantriebEin Schubantrieb ist ein Armaturenantrieb mit geradliniger Ausgangsbewegung (nach DIN 3358 und DIN EN ISO 5210).
Die Schubkraft (in kN) ist eine in Längsrichtung wirkende Kraft, die über die Befestigungsflansche und die Verbindungselemente auf die Armatur übertragen wird.
Einsatzbereich:
Elektrische Schubantriebe für Regelungs- und Steuerungsaufgaben in der Regel- und Prozesstechnik, zum Beispiel zum Betätigen von Ein- und Zweiwegventilen und Stellklappen mit geradliniger Stellbewegung für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, sowie im industriellen Bereich.
SchweißendeGehäuseende, das zum Anschweißen an ein entsprechendes Ende eines Teiles mittels Stumpfschweißung oder mittels Muffenschweißung bestimmt ist.
SchweißmuffenendeGehäuseende, geeignet zum Anschluss eines Rohrleitungsteiles durch Einstecken in eine Muffe und zum anschließenden Dichtschweißen mittels Kehlnaht.
SchwenkantriebEin Schwenkantrieb ist ein Antrieb, der auf die Armatur ein Drehmoment über höchstens eine volle Umdrehung überträgt (nach DIN EN ISO 5211). Er muss keine Schubkräfte aufnehmen können.
Das Drehmoment ist das Moment einer Drehbewegung, das über die Befestigungsflansche und die Verbindungselemente übertragen wird (in Nm).
Schwenkantrieb, pneumatisch Pneumatische Schwenkantriebe sind überwiegend Doppelkolben-Schwenkantriebe. Dabei wird die Kraft zweier Kolben über eine Zahnstange und ein Ritzel in eine Schwenkbewegung umgewandelt.
Schwingung, mechanische Armaturen können Auslöser von Schwingungserscheinungen im Rohrleitungssystem sein.
Ursachen hierfür sind instationäre Strömungszustände (zum Beispiel bei Rückflussverhinderern), Wirbel in Ablösegebieten (vor allem bei Ringwirbeln zutreffend), → Druckstöße oder auch → Kavitation.
Diese – unerwünschten – Schwingungen können schlimmstenfalls Ursache für Abrisse an Verbindungselementen oder Zerstörungen an Innengarnituren von Armaturen sein.
SegmentplattenventilDas Segmentplattenventil ist ein wartungsarmes Ventil mit kurzer Baulänge in Zwischenflanschausführung zum Regeln und Absperren von Gasen, Dampf und Flüssigkeiten.
Es ist gut einsetzbar bei hohen Differenzdrücken, bei abrasiven Medien, im Kraftwerksbereich, in Pipelinesystemen und als Schutzeinrichtung für Turbinen und Pumpen.
Funktionsprinzip: Eine Segmentplatte wird in einem Gehäuse senkrecht zur Strömungsrichtung fixiert. Auf der fixierten Platte befindet sich eine weitere, bewegliche Platte mit gleicher Anzahl Segmente. Über eine tangential angreifende Schubstange wird die bewegliche Scheibe über ihren Mittelpunkt gedreht. Auf diese Weise lassen sich die Durchlassöffnungen verändern.
Sicherheits- absperrarmatur Absperrarmatur, die im Falle einer Störung eine Rohrleitung oder ein System selbständig absperrt.
SicherheitssteuerungSicherheitssteuerungen dienen zur Ansteuerung von Sicherheitsabsperrventilen und veranlassen im Störfalle entsprechende Aktionen der Sicherheitsventile. Nach deutschem Regelwerk können entsprechend ausgelegte Steuerungen mehrere Sicherheitsventile betätigen.
SicherheitsventilEin Ventil, das automatisch ohne Unterstützung durch eine andere Energie als die des Mediums eine nachgewiesene Menge des Mediums ausfließen lässt, so dass die Überschreitung eines vorbestimmten Druckes verhindert wird. Sicherheitsventile sind so ausgelegt, dass sie wieder schließen und weiteres Ausfließen des Mediums verhindern, wenn normale Betriebsdruckbedingungen wieder hergestellt sind.
Nach dem vorgegebenen Öffnungsverhalten ist zu unterscheiden in:
–    Normal-Sicherheitsventile
–    Vollhub-Sicherheitsventile
–    Proportional-Sicherheitsventile
Hinsichtlich der Betätigung (schließend wirkende Kraft) ist zu unterscheiden in:
–    gewichtsbelastete Ventile
–    federbelastete Ventile (Spiral- oder Plattenfedern)
–    hilfsgesteuerte Ventile (Steuerventil plus Hauptventil)
darüber hinaus:
–    Sicherheitsventile mit Zusatzbelastung
    (pneumatisch, hydraulisch oder elektromagnetisch)
Entsprechend ihrer Sicherheitsrelevanz liegen in großem Umfang detaillierte Vorschriften vor.

Bild: Grundaufbau eines Sicherheitsventils

Grundaufbau eines Sicherheitsventils

Sicherheitsventil, gesteuertesUnterscheidung in Eigenmedium und Fremdmedium betätigte Ventile. Die Sicherheitsfunktion erfolgt fast ausschließlich nach dem Entlastungsprinzip.
Sicht- und FunktionsprüfungDer Prüfumfang seitens des Herstellers ist in den für Armaturen bestehenden Normen festgelegt (s. DIN 3230).
Neben der Festigkeits- und Dichtheitsprüfung, sowie den Werkstoffprüfungen, betrifft dies auch die Sicht- und Funktionsprüfungen.
Leztere umfassen u. a. die Vollständigkeit der Ausrüstung, die Maßprüfung, die Prüfung der Einstellung vor dem Einbau und die Betätigungsfunktion, die Beschichtung und den Werkstoff, sowie die vorzulegenden Nachweise.
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