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Fachlexikon
Kompaktes Wissen über Industriearmaturen
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Nutzen Sie unser Fachlexikon, um ein gemeinsames Verständnis von technischen Grundlagen oder Feinheiten im Bereich der Industriearmaturen zu entwickeln.
Wir stellen Ihnen unser erarbeitetes und niedergeschriebenes Wissen zur Verbesserung und Festigung unserer Kundenbeziehungen und zur Unterstützung der heranwachsenden Generation von Auszubildenden, Technikern und Ingenieuren zur Verfügung.
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Begriff | Beschreibung |
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Abdichtung | Unter Abdichtung einer Armatur versteht man die Dichtheit gegenüber der Atmosphäre (äußere Dichtheit oder gegenüber dem Durchfluss eines Mediums in Flussrichtung (innere → Dichtheit). |
Ableitung, elektrostatische | Durch Reibung zwischen dem Medium und der Innen-Oberfläche des Rohrsystems kann es zu einer statischen Aufladung kommen. Ist der Abschlusskörper, zum Beispiel in einem weichgedichteten Kugelhahn, von der Rohrleitung isoliert, kommt es aufgrund der statischen Aufladung zu einem Spannungsgefälle zwischen der Kugel und der Rohrleitung. Bei zu großem Spannungsgefälle steigt die Explosionsgefahr. Geeignete, elektrisch leitende Dichtungen (wie zum Beispiel Graphitpackungen) verhindern dies. |
Abnahmegrundlage | Basis einer Prüfung an Armaturen oder Rohrleitungsteilen. Die Abnahmegrundlage regelt durchzuführende Prüfungen, Materialbescheinigungen, Dokumentationen, Kennzeichnung der Prüfteile etc. |
Absperrarmatur | Armaturen, die nur in den Schaltstellungen „vollständig offen" oder „geschlossen" eingesetzt werden. Absperrarmaturen dienen zum Schließen von Ausströmöffnungen oder Sperren des Stoffstromes in Rohrleitungen gefordert wird eine hohe Dichtheit, wobei unter “technisch dicht” die Unterschreitung einer zulässigen Leckage zu verstehen ist. In Offenstellung ist eine geringe Drosselwirkung erwünscht, um beim Anlagenbetrieb nicht ständig einen hohen Energieverlust zu verzeichnen. Tabelle: Auswahlhinweise für Absperrarmaturen |
Absperrventil | → Ventil |
Anerkennungs- prüfung | Prüfung, die in Übereinstimmung mit technischen Festlegungen in der Bestellung durchgeführt wird. |
Anfederungsart | Bei Armaturen mit gelagertem Abschlusskörper müssen die Dichtungen an diesen angepresst werden. Dies geschieht mittels Federelementen. Federelemente können sein: Spiral- oder Tellerfedern, Federpakete, Graphitscheiben etc. |
Anlauf-Drehmoment/ -Schubkraft | Das Anlauf-Drehmoment bzw. die Schubkraft des Stellantriebs ist zu Beginn des Stellwegs in der festgelegten Richtung verfügbar. |
Anlüfthahn | Kükenhahn, bei dem vor/während des Verstellens das Küken aus dem Sitz-Konus etwas herausgehoben wird, um die tribologische Beanspruchung beim Stellen zu unterbinden. Nicht geeignet für verschmutzte Medien. |
ANSI | Abkürzung für American National Standards Institute. ANSI verwaltet und koordiniert die Standardisierung in den USA (entspricht dem deutschen DIN). |
Antistatik- ausführung | Eine Armaturenausführung, die die elektrische Leitfähigkeit zwischen allen Medium berührten Teilen und dem Druck tragenden Gehäuse sichert. |
Antrieb | Neben der Handbetätigung kommen aus Gründen der erforderlichen Kraft oder des Momentes, einer vorzusehenden Fernansteuerung oder der Einbindung in Automatisierungssysteme – elektrische Antriebe, vor allem in der Energiewirtschaft, aber auch in der Abwassertechnik; – pneumatische Antriebe, vor allem in der chemischen Industrie; – hydraulische Antriebe, insbesondere bei erforderlich großen Kräften; – elektromagnetische Antriebe, besonders bei Ventilen zum Einsatz. Neben konstruktiven Gesichtspunkten, der Anpassung an die Armatur, sind die dynamischen Eigenschaften, die Stellzeit und die Stellwegabhängigkeit sowie die zur Verfügung stehende Hilfsenergie zu beachten. |
Antrieb, elektrischer | Der Einsatz eines Elektromotors (Drehstrom-, wie auch Wechsel- oder Gleichstrommotor, zunehmend Schrittmotore) macht ein Zwischengetriebe zur Drehzahlreduzierung wie gegebenenfalls auch zur Umwandlung in eine geradlinige oder schwenkende Bewegung erforderlich. Die Ansteuerung des Antriebes kann analog oder auch diskret (Zweipunkt oder digital) vorgesehen werden. Weg- bzw. drehmomentabhängige Schalter kommen zur Schaltung und Meldung zum Einsatz. Die im Allgemeinen gegebene stellweg-abhängige Belastung in Verbindung mit hoher Schalthäufigkeit erfordert den Motorschutz gegen thermische Überlastung. Bei großem Drehzahl- und Momentbereich kommen diese Antriebe vorwiegend für Auf-Zu-Stellaufgaben zum Einsatz. Eine parallel mögliche Handbetätigung ist zumeist gegeben. Bild: Beispiel für einen elektrischen Armaturen-Drehantrieb |
Antrieb, hydraulischer | Hydraulische Antriebe bewirken primär eine lineare Bewegung; die Umwandlung in eine Schwenkbewegung ist leicht möglich. Zum Einsatz kommen sie vor allem bei hohen Stellkräften, großen Stellwegen und nicht sehr hohen Stellgeschwindigkeiten. Diese Antriebe mit Hydraulikzylinder zeichnen sich durch einen einfachen Aufbau und Robustheit aus. Aufwendig ist die notwendige zusätzliche Druckölversorgung (üblicher Druckbereich 1,6 bis 16 MPa). Bei verfügbarer zentraler Versorgung ist der Hydraulikantrieb auch für kleinere Armaturen sowohl mit Hub- als auch Schwenkbewegung gut geeignet. Die Schaltung erfolgt über Wegeventile mit elektromagnetischem, auch pneumatischem Antrieb oder manueller Betätigung, die Ansteuerung ist insgesamt vorwiegend elektrisch. In Abhängigkeit vom Einsatzfall ist die zweckmäßige Hydraulikflüssigkeit auszuwählen. |
Antrieb, pneumatischer | Die Kolben-, überwiegend jedoch die Membranausführung, führt zu einer linearen Stellbewegung, die jedoch auch leicht in eine Schwenkbewegung wandelbar ist. Vorteilhaft ist die Heranziehung von Druckluft (0,02 bis 0,6 MPa) als Hilfsenergie. Erreicht werden jedoch nur geringe Stellkräfte bei begrenztem Hub (insbesondere für den Membranantrieb zutreffend). Stellzeiten und Stellgeschwindigkeiten schwanken in Abhängigkeit von der erforderlichen, hubabhängigen Stellkraft der Armatur. Mittels Stellungsregler ist jedoch eine genaue Hubeinstellung gegeben. Die Antriebe können doppelt wirkend oder einfach wirkend ausgeführt sein. Membranantriebe sind überwiegend einfach wirkend, dann in Kopplung mit einem Federsystem. Letzteres wirkt öffnend oder schließend bei Druckabsenkung oder Druckluftausfall. Zur Schaltung sind Steuerventile, überwiegend elektrisch angesteuert, nötig. Pneumatische Stellantriebe werden insbesondere in der chemischen Industrie eingesetzt, vor allem bei Stellarmaturen. Bild: Einteilung der pneumatischen Antriebe Bild: Pneumatischer Membranantrieb und pneumatischer Kolbenantrieb |
API | Abkürzung für American Petroleum Institute |
Armatur mit reduziertem Durchgang | Armatur mit einem Sitzbohrungsdurchmesser von weniger als 90 % und nicht weniger als 60 % des Nenn-Innendurchmessers der Gehäuseendöffnungen. |
Armatur mit vollem Durchgang | Armatur mit einem Sitzbohrungsdurchmesser nicht kleiner als 90 % des Nenn-Innendurchmessers der Gehäuseendöffnungen. |
Armatur, molchbare | Eine Armatur mit freiem Durchflussquerschnitt für eine theoretische Kugel mit einem Durchmesser nicht kleiner als der Nenn-Innendurchmesser der Gehäuseendöffnung Anmerkung: Der Nenn-Innendurchmesser der Gehäuseendöffnungen der jeweiligen Armaturenbauart ist in der entsprechenden Produktnorm oder Gebrauchstauglichkeitsnorm angegeben. |
Armatur, vollverschweißte | Armaturen, die zum Beispiel unterirdisch verlegt werden, werden häufig in der vollverschweißten Ausführung verwendet. Eine Dichtheit nach außen ist gewährleistet, ein eventuelles Lösen von Gehäuseschrauben kann nicht stattfinden. Im Reparatur- oder Wartungsfall wird die komplette Armatur ausgetauscht. |
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