Begriff | Beschreibung |
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Armaturen, Bauarten | Die Massestrombeeinflussung durch Armaturen wird über Änderung des Durchflussquerschnitts vorgenommen. Der bewegliche Absperr- bzw. Stellkörper in seiner Relativbewegung zur festen Sitzfläche bestimmt neben der Lage der Sitzfläche in Bezug zur Durchströmrichtung und der Form des Stellkörpers die Armaturenbauart. So ist zu unterscheiden in: – Ventilgruppe: Axial- bzw. Ringkolbenventil, Schrägsitz- bzw. Freiflussventil, Geradsitzventil, auch als Doppelsitz- oder Eckventil ausgeführt. – Schiebergruppe: mit unterschiedlicher Gestaltung des Absperrkörpers (Scheibe oder Keil, Platten mit innerem Getriebe) von Leitrohr- bis Keilplattenschieber. – Klappengruppe: umströmter Drehkörper mit unterschiedlichen Exzentrizitäten zur Rohrachse und zur Sitzebene. – Hahngruppe: durchströmter Drehkörper mit Ausführung als Kugel, Kegelstumpf oder Zylinder Die sich ergebenden stellungsabhängigen Eigenschaften in Kopplung mit der Variationsmöglichkeit des Stellkörpers und seinen Lagerungsbedingungen sowie den Kraftverhältnissen bestimmen die Eignung der speziellen Bauart für den Einsatz als Absperr-, Stell-, Regel- oder Sicherheitsarmatur. |
Armaturenklasse | Armaturen werden meist nach ihrem Verwendungszweck in verschiedene Klassen eingeteilt. Armaturen innerhalb dieser Klassen erfüllen gleichermaßen alle an sie gestellten Bedingungen wie zum Beispiel Medienverträglichkeit. |
Armaturenprüfstand | Prüfstand zum Testen der Dichtheit der Armatur, sowohl im Durchgang, als auch zur Umgebung sowie den Funktionen einer Armatur, wie zum Beispiel Betätigung, Drehmoment etc. |
Armaturenzulassung | Freigabe für bestimmte, genau definierte Armaturen für einen festgelegten Einsatzbereich. In den Bereichen der abnahmepflichtigen Anlagen können dies sein die TÜ.AGG für mobile Anlagen und/oder Druckbehälter (Tankwagen, Silos etc.), die TÜV.AR für stationäre überwachungspflichtige Anlagen. |
ASME-Code | ASME – Abkürzung für „American Society of Mechanical Engineers“. Der ASME Boiler and Pressure Vessel Code ist das führende Regelwerk im Hinblick auf Druckgeräte weltweit. Nach dem ASME-Code gefertigte Bauteile werden nicht nur in den USA und Kanada, sondern auch in weiteren rund 90 Ländern anerkannt. ASME wurde 1880 gegründet. Die Kennzeichnung der Produkte erfolgt durch eine Stempelung im Herstellerschild, den sogenannten „stamps“. Sie bescheinigen, dass Produkte und Dienstleistungen den Anforderungen nach ASME entsprechen. |
Auf-/Abströmseite | Die Aufströmseite (auch Zu- oder Anströmseite genannt) kennzeichnet die Eingangsseite der Strömung in die Armatur, die Abströmseite kennzeichnet die Ausgangsseite der Armatur. |
Auf/Zu-Funktion | Armaturen, die zur reinen Absperrung von Medienströmen verwendet werden, fallen unter den Bereich der AUF/ZU-Armaturen (Absperrarmaturen). Diese sind in der Regel für anderweitige Anwendungen wie zum Beispiel Regelungen nicht geeignet, da sie eine nicht geeignete Regelcharakteristik aufweisen und bei Verwendung als Regelarmatur unter Umständen im Bereich der Dichtungen beschädigt werden könnten. |
Ausblassichere Ausführung | Armaturenausführung, die gewährleistet, dass das Armaturenbetätigungsorgan einer unter Druck stehenden Armatur nicht aus dem drucktragenden Gehäuse herausgedrückt werden kann, wenn ein außenliegendes Teil abgebaut wird. |
Auskleidung | Nicht auswechselbares Teil aus Plastomer und/oder Elastomer, auch Email zum Schutz eines Teiles vor dem Durchflussmedium. |
Auslegungsdaten | Die Eckdaten, für die eine bestimmte Armatur oder eine Armaturentype ausgelegt ist. Der Hersteller garantiert in der Regel eine störungsfreie Funktion der Armatur, wenn sie innerhalb der Auslegungsdaten betrieben wird. Auslegungsdaten sind zum Beispiel Druck-/Temperaturgrenzen. |
Auslegungsdreh- moment/ -schubkraft | Das Auslegungsdrehmoment wird vom Antriebshersteller angegeben und zur Festlegung des maximal möglichen Betriebsmoments/Schubkraft des Stellantriebs benutzt. Es steht für einen begrenzten Prozentsatz des Hubs, der vom Hersteller angegeben wird, zur Verfügung. Es berücksichtigt keinerlei zusätzliche Kräfte, die durch Nachlauf oder Getriebespiel etc. auftreten könnten. Einheiten: Drehmoment in Nm (Newtonmeter), Schubkraft in N (Newton). |
Bauform, s. auch Armaturen, Bauarten | Die Bauform von Armaturen ist in der EN 736 beschrieben mit den Teilen 1 (Definition der Grundbauarten), 2 (Definition der Armaturenteile) und 3 (Definition von Begriffen) |
Baulänge CTE | Der in Millimeter angegebene Abstand zwischen der Stirnfläche einer Gehäuseendöffnung und der Achse der anderen Gehäuseendöffnung für Eckarmaturen mit anderen Anschlüssen als Flanschanschlüssen. |
Baulänge CTF (für Eck-armaturen) | Der in Millimetern angegebene Abstand zwischen der zur Mittellinie senkrechten, äußeren Ebene an einer Gehäuseendöffnung und der Mittellinie der anderen Gehäuseendöffnung (nach EN 558-1) |
Baulänge ETE | Der in Millimetern angegebene Abstand zwischen den Stirnflächen der Gehäuseendöffnungen für Durchgangsarmaturen mit anderen Anschlüssen als Flanschanschlüssen. |
Baulänge FTF (für Durchgangsarmaturen) | Der in Millimetern angegebene Abstand zwischen den beiden zur Mittellinie senkrechten, äußeren Ebenen der Gehäuseendöffnungen oder wie gegebenenfalls in den einschlägigen Armaturen-Bauartnormen festgelegt (nach EN 558-1: Industriearmaturen – Baulängen von Armaturen aus Metall zum Einbau in Rohrleitungen mit Flanschen – Teil 1: Nach PN bezeichnete Armaturen). |
Be- und Entlüftungsarmaturen | Zumeist als Schwimmerventil ausgebildete Armaturen, die unzulässige Druckabsenkungen in einer Anlage, insbesondere bei Kavitationsgefahr, unterbinden sollen oder andererseits, die Flüssigkeitsleitungen bei Inbetriebnahme und/oder beim Betrieb vor Gasansammlungen schützen. |
Belastungsprinzip | Arbeitsweise eines hilfsgesteuerten Sicherheitsventils (Steuerventil bestimmt die Betätigung des Hauptventils) derart, dass beim Öffnen des Steuerventils der Kolben des Hauptventils belastet wird und das Hauptventil öffnet, auch als Arbeitsstromprinzip bezeichnet. Im Allgemeinen liegt ein Arbeitsstromprinzip vor, wenn bei Belastung des Stellantriebes die gewünschte Armaturenverstellung eintritt. |
Benannte Stelle | Diejenige “Stelle”, die zur Abnahme bzw. zur Überwachung der Einhaltung der Bedingungen und Prüfungen gemäß der → PED berechtigt sind. |
Berstscheibe | Die Berstscheibe ist eine speziell ausgelegte Metallfolie eingespannt in einem Halteflansch, die kontrolliert aufreißt, wenn der maximal zulässige Anlagendruck überschritten wird. Man unterscheidet dabei zwischen – konventionellen Berstscheiben, die unter Zugspannung stehen. Sie sind konkav gewölbt und öffnen, wenn die Zugfestigkeit der Folie überschritten wird. – Umkehrberstscheiben, die unter Druckspannung stehen. Beim Ansprechdruck kehrt sich die Berstscheibe um und reißt an der Vorkerbung auf oder wird von einem Messer aufgeschnitten. Berstscheiben werden häufig in Kombination mit einem Sicherheitsventil eingesetzt. Die dem Sicherheitsventil vorgeschaltete Berstscheibe sorgt dann für vollständige Dichtigkeit und schützt das Ventil vor Korrosion und Verschmutzung. Das Sicherheitsventil wiederum gewährleistet nach dem Druckabbau ein Wiederverschließen des betroffenen Anlagenteils. Bild: Berstscheibe und Berstscheibe eingebaut vor einem Sicherheitsventil |