Fachlexikon

Kompaktes Wissen über Industriearmaturen

Die Vermittlung von Wissen ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir möchten unseren Kunden, Lernenden, Studenten und nicht zuletzt Schülern ein Medium zur Erweiterung ihres Wissens anbieten.

Diesen Anspruch haben wir in einer strategischen Partnerschaft zur Vermittlung von Wissen zusammen mit unserem Medienpartner, der Vulkan Verlag GmbH, umgesetzt.

Nutzen Sie unser Fachlexikon, um ein gemeinsames Verständnis von technischen Grundlagen oder Feinheiten im Bereich der Industriearmaturen zu entwickeln.

Wir stellen Ihnen unser erarbeitetes und niedergeschriebenes Wissen zur Verbesserung und Festigung unserer Kundenbeziehungen und zur Unterstützung der heranwachsenden Generation von Auszubildenden, Technikern und Ingenieuren zur Verfügung.

Ihr Wissen ist unser Potenzial des gemeinsamen Erfolges.

BegriffBeschreibung
QuetschventilBeim Quetschventil (Schlauch-Quetschventil) wird ein Schlauchstück (Manschette), das durch besonders geformte Gegenflansche am Ventilgehäuse befestigt ist, handbetätigt oder durch ein Steuermedium (pneumatisch oder hydraulisch) zusammengepresst und der Durchfluss damit abgesperrt. Nach Wegnehmen des Steuerdrucks öffnet der Schlauch aufgrund seiner Elastizität wieder auf den vollen Querschnitt.
Vorteile: freier Produktdurchfluss, vollständige Abdichtung nach außen, kein Verstopfen.
Anwendungsbereiche: Silo-/Zementindustrie, Pigment-/Granulatindustrie, Keramik-/Glas-/Kunststoffindustrie, Abwassertechnik, Pharma-/Lebensmittelindustrie, pneumatische Fördersysteme.

Bild: Schlauchquetschventile mit ihrem Arbeitsprinzip (Dürholdt)

Schlauchquetschventile mit ihrem Arbeitsprinzip (Dürholdt)

PTFE-FaltenbalgUm Emissionen zu vermeiden, werden Armaturen häufig mit einem Faltenbalg im Bereich der Stopfbuchse ausgeführt. In der Regel ist dieser aus metallischen Werkstoffen, verstärkt finden jedoch auch Faltenbälge aus PTFE Anwendung.
Prüfstelle, anerkannte unabhängigeDie Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft teilen der Kommission und den anderen Mitgliedstaaten die unabhängigen Prüfstellen mit, die zur Durchführung der Prüfaufgaben gemäß Anhang I anerkannt sind. Diese Prüfstellen sind befugt, die Prüfungen zum Beispiel zur Erlangung des CE-Zeichens durchzuführen.
Proportional- SicherheitsventilSicherheitsventil, das nach dem Ansprechen proportional mit dem Druckanstieg öffnet.
Nach dem Ansprechen wird innerhalb eines maximalen Druckanstieges von 10 % der für den abzuführenden Massestrom erforderliche Hub erreicht.
Ein plötzliches Öffnen ohne Drucksteigerung im Arbeitsbereich darf nicht mehr als 10 % des Hubes betragen.
ProbenahmeIn chemischen, biochemischen und pharmazeutischen Anlagen müssen zur Qualitätssicherung und Überwachung repräsentative Proben aus dem laufenden Prozess genommen werden. Dabei versteht man unter "offener Probenahme" die Entnahme von Proben aus geöffneten Armaturen, Reaktoren oder das Ablassen von Proben in offene Gefäße ohne technische Schutzmaßnahmen. Bei der geschlossenen Probenahme hat das Produkt keinen direkten Kontakt mit der Umgebung. Ein unkontrollierter Produktaustritt wird vermieden.

Bild: Prinzip der offenen Probenahme mit speziellem Probenahmeventil

Prinzip der offenen Probenahme mit speziellem Probenahmeventil

PNNenndruck (n. EN 1333), Kenngröße für Referenzzwecke für Bauteile eines Rohrleitungssystems (Angabe: PN plus Druck in bar).
Für Berechnungen heranzuziehen, wenn in der zutreffenden Norm angegeben.
Für den zulässigen Druck in Abhängigkeit von der Einsatztemperatur ist die Druck-Temperatur-Zuordnung maßgebend.
Als PN-Stufen sind auszuwählen: PN2,5/PN6/PN10/PN16/PN25/PN40/PN63/PN100
PlattenschieberDer Plattenschieber (auch Zwischenflansch-, Stoff- oder Messerschieber) ist eine Bauart des → Schiebers. Ursprünglich für die Papier- und Zellstoffindustrie entwickelt wird er in vielen weiteren Industriezweigen (Bergbau und Minenindustrie, Sand- und Zementanlagen, Zuckerindustrie, chemische Industrie, Abwasser- und Schlammaufbereitung) dann eingesetzt, wenn Medien mit einem hohen Gehalt an Fest- oder Schwebstoffen abgesperrt werden sollen, da er in Offenstellung freien Durchgang gewährt. Wird er im Abwasserbereich verwendet, muss er in der Regel nicht nur produktdicht sein, sondern Wasserdichtigkeit sowohl im Durchgang als auch zur Atmosphäre aufweisen. Dazu werden spezielle Weichdichtungen eingesetzt.

Bild: Prinzipieller Aufbau des Plattenschiebers

Prinzipieller Aufbau des Plattenschieber

PEDPED steht für "Pressure Equipment Directive" (Druckgeräte-Richtlinie). Ziel dieser Richtlinie ist die Harmonisierung der innerstaatlichen Gesetze in der EU in Bezug auf Konstruktion, Herstellung, Versuchsverfahren und Konformitätsbewertung von Druckgeräten und Druckbaugruppen.
Die Druckgeräterichtlinie (97/23/EG) wurde im Mai 1997 vom Europäischen Parlament und Europäischen Rat erlassen. Sie ist am 29. November 1999 in Kraft getreten. Seit dem 29. Mai 2002 ist die Druckgeräterichtlinie in der gesamten Europäischen Union verbindlich.
In der PED werden unter anderem die Definitionen der Druckgeräte und deren Ausrüstungsteilen geregelt. Die PED teilt die Druckgeräte in verschiedene Kategorien – je nach Druckstufe und Armaturenvolumen bzw. Nennweite und der Gefahrenpotentiale des Mediums. In diesen Kategorien sind die durchzuführenden Prüfungen in unterschiedlichen Modulen geregelt.
ParallelplattenschieberSchieber bei dem der Absperrkörper in zwei Platten mit innerem Getriebe (Plattenhalter und Spreizmechanismus) aufgelöst ist und die Dichtflächen planparallel liegen.
Damit ist eine Minderung der tribologischen Beanspruchung bei der Betätigung verbunden, mit geringen Stellkräften, geeignet für hohe Dichtheitsanforderungen, jedoch keine fixierte Lage der Platten in Offenstellung (Flattergefahr).
ParabolkegelEine klassische Innengarnitur eines Regelventils. Durch die Form des Kegels kann eine lineare oder gleichprozentige Kennlinie leicht verwirklicht werden. Bei einer späteren Wartung oder Reparatur kann er leicht durch Drehbearbeitung nachgetrimmt werden.
PanzerungAufgeschmolzener metallischer Werkstoff zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit der Sitzoberflächen oder anderer Teile.
PackungsraumRaum im drucktragenden Gehäuse, der die Packung aufnimmt.
PackungTeil aus verformbarem Werkstoff, das die Abdichtung des Durchganges des Betätigungsorgans durch das drucktragende Gehäuse bewirkt.
→ Stopfbuchspackung, → Stopfbuchspackung, befederte